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Berlinale 2016: Lauter, größer, prominenter

Meine erste Begegnung mit Berline fand vor zwei Jahren statt, worüber ich auch berichtet habe. Letztes Jahr hat leider doch nicht geklappt – umso größer war die Freude auf die 66. Internationalen Filmfestspiele in Berlin.
Während dieser Event 2014 für mich eine große Unbekannte war, lief es dieses Jahr ganz anders. 2016 wusste ich ganz genau, welche Filme ich mir ansehen will. Auch die Antwort auf die Frage „Wer gewinnt denn?“ hat mich tatsächlich sehr interessiert. Denn dieses Jahr habe ich mir tatsächlich drei Filme angesehen, die alle um den goldenen Bären gekämpft haben: „Midnight Special“, „Boris sans Beatrice“ und „L’Avenir“ auf der Agenda.

Alle drei Filme können nicht wirklich miteinander verglichen werden. Und wenn ich mir die Annotation zu den anderen Wettbewerbern anschaue, ist es hier genauso wenig möglich. Jeder Film beschäftigt sich mit einem ganz anderen Thema und ruft bei den Zuschauern sicherlich eine Diskussion im Nachgang hervor. So war es bei den oben erwähnten drei und so wäre es sicherlich bei den anderen Wettbewerb-Filmen gewesen.

„Midnight Special“ ist ein prominent besetztes Sci-Fi-, Familien- und Sozialdrama in einem – keineswegs Popcorn-Kino. Aus meiner persönlichen Perspektive ist das Sci-Fi-Element in diesem Film das Nebensächliche. Viel spannender ist der Weg, den eine kleine machtlose Familie einschlägt, um gegen eine ziemlich extreme in ihrem Lebensstil Sekte von einer Seite und die Regierung auf der anderen zu kämpfen.

„Boris sans Beatrice“ erzählt Geschichte eines Mannes, der es gewohnt ist, alles zu bekommen, was er will, und alles unter Kontrolle hat. Aber irgendwann treten die Umstände ein, die er nicht kontrollieren kann. Das Schöne an dem Film ist, dass es ein Mann ist, in dessen Kopf ein ganz großes Kino abspielt, was in meinen Augen etwas untypisch ist. Männer haben normalerweise immer alles im Griff, was in diesem Film definitiv nicht der Fall ist.
„L’Avenir“ genießt eine besondere Aufmerksamkeit, und zwar nicht nur, weil die Regisseurin den silbernen Bären für ihre Arbeit ergattert hat. Oder vielleicht doch genau deswegen? Der Witz war, dass es fast unmöglich war, die Tickets für diesen Film vor Ort zu kaufen. Ich habe noch nie so etwas bei Berlinale gesehen und die anderen wartenden Interessenten ebenso. Zwei Versuche hat es gebraucht und sogar um 09:30 Uhr am Sonntagmorgen war der Saal komplett ausverkauft. Später habe ich nachgelesen, dass der Film als einer der Favoriten auf den Hauptpreis galt.
Die Handlung erzählt Geschichte einer Frau, die einen Schicksalsschlag nach dem Anderen erlebt und trotzdem fest auf dem Boden steht und die nötige Kraft findet, um glücklich zu sein. Kein klassisches, aber dennoch „happy end“.
Der Hauptpreis ging jedoch an „Fuocomare“ – eine Dokumentation über die Lampedusa-Insel. In heutiger Zeit sehe ich ein, dass solche Filme nötig sind. Aber die Meinung, dass diese wirklich im Wettbewerb zu den Spielfilmen stehen und diese dann auch gewinnen dürfen, teile ich ehrlich gesagt nicht. Genauso wie die Meinung, dass gewisse Hollywood-Produktionen (auch wenn es nachher keine sind) ebenfalls nicht teilnehmen dürfen. Dennoch haben mehrere richtig prominent besetzte Filme teilgenommen. Neben „Midnight Special“ mit Kirsten Dunst und Joel Edgerton wurden „Genius“ mit Colin Firth, Jude Law, Nikole Kidman und Guy Pierce sowie „Alone in Berlin“ mit Emma Thompson nominiert.
Mein Berlinale-Journal ist bereits befüllt mit den Post-It’s, was ich mir noch unbedingt ansehen will. Und wenn jemand auf der Suche nach einem Hirn fordernden Kino ist, anbei meine – ich denke noch unvollständige – Liste:

  • „Genius“
  • „Hail, Caesar!“
  • „Chi-Raq“
  • „Death in Sarajevo“
  • “A quite passion”
  • “Kate plays Christine”

Das vollständige Berlinale-Programm finden Sie hier.

Und hier noch ein paar Foto-Impressionen:

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