Alles, wofür wir uns entscheiden, hätte auch anders sein können. Ist alles Frage der Perspektive. So was wie „Ich hatte keine Wahl“ gibt’s eigentlich nicht. Es liegen immer mindestens zwei Optionen auf der Wiege.
Was mich interessiert ist, ob man immer auf etwas verzichten muss, um etwas anderes zu haben. Ich denke, das ist ebenfalls eine Frage der Perspektive, die bei vielen Menschen… bei allen eigentlich… leicht verschoben ist, wenn es um die zwischenmenschliche Beziehungen geht. Sehr oft sehe ich, wie eine Person auf die oder jene Menschen in ihrem Leben verzichtet, wenn eine andere Beziehung vor der Tür steht, egal ob freundschaftlicher oder romantischer Natur. Muss nicht weit suchen gehen, habe selbst so gemacht.
Die Frage, die gestellt werden soll, ob diese neue Beziehung das Wert ist, der Vergangenheit mit dem kompletten… sagen wir mal Zubehör… „Ciao“ zu sagen. Nicht umsonst sagt man, ein alter Freund ist besser als die neuen zwei.
Ich habe meinen Fehler bereut und mir geschworen, ich werde nie wieder die mir nah stehenden Menschen vernachlässigen, denn die Zeit lässt sich nicht zurückspülen. Ja, ich bin fest überzeugt, dass die Vernachlässigung der gesellschaftlichen Beziehungen grundsätzlich ein Fehler ist. Je enger die Beziehung ist, umso grober der Fehler. Aber es obliegt jedem einzelnen zu entscheiden, ob man den Fehler als solchen anerkennt oder nicht.
Nicht zu vergessen ist, dass unsere Entscheidungen uns zu denen machen, wer wir sind, und mitgestalten unser Leben. Alles, was passiert, nachdem eine Entscheidung gefallen ist, ist die Konsequenz unserer Entscheidungen. Und diese müssen wir tragen, egal, ob es uns gefällt oder nicht.