Sie können keine Sprache außer ihrer eigenen. Wenn sie doch eine können, klingt es etwas eigen. Ihre Sprache hat auf meinen Geschmack zu viele „a“-Laute. Sie essen Baguette und verbringen Urlaub gerne in ihrem eigenen Land. Vielleicht deswegen sind sie so charmant – die Franzosen. Sie haben eine einzig- und großartige Kulturerbe, produzieren schöne Musik und etablieren sich immer mehr im Kinogeschäft, ohne ihren Charme zu verlieren.
Am Freitag, den 13. November wurde Paris von einer Serie der Terroranschläge erschüttert. Sehr viele Menschen haben ihre Solidarität gezeigt. Sehr viele über die von Facebook angebotene Möglichkeit, das Profilbild temporär zu verändern. Viele haben Blumen zu unterschiedlichen Orten gebracht, wie zum Beispiel zum Institut français in Stuttgart.
Sehr viele Menschen haben sich darüber aufgeregt. „Wieso schreibt man nicht über die einzelnen Anschläge in Israel? Wieso kümmert Südamerika niemanden? Wieso bat Facebook diese Möglichkeit für mein Land nicht an?“ Alles richtige und gute Fragen! Auch in meinem Land ist der Krieg nicht vorbei und die Lage verschärft sich jede Stunde. Umso wichtiger ist meine Aufgabe, als einzelne Person, die Menschen in meinem Umfeld über meinen Standpunkt und das Geschehen zu informieren.
Medien hin oder her, was macht uns zu den Menschen? Es ist die Fähigkeit mitzufühlen, Solidarität zu zeigen und gemeinsam stark zu sein. Mein Herz schlägt für alle Menschen, die unter Hass und Feindseeligkeit der anderen leiden. Jedes Opfer, ob in Paris, Donezk oder Beirut, kann nicht und wird nie vergessen sein! Wir leben zu einer schrecklichen Zeit. So viel steht fest. Und wir müssen so viel Anstand haben, für einander da zu sein.

Engagiert Euch, bringt Blumen, um die Opfer zu gedenken, verbreitet Information rechtzeitig, macht die ganze Welt darauf aufmerksam, was Euch am Herzen liegt.
Dieses Bild ist eines der ersten aus meinem ersten Paris-Besuch im Dezember 2007. Alles, wovon ich nur Fotos oder Videoaufnahmen gesehen habe, alles, worüber ich gelesen habe, war wortwörtlich zum Anfassen nah – für mich, das Mädchen aus dem beinahe isolierten Ostblock ein unvergesslicher Moment. Und jetzt zerbricht es mir das Herz zu zusehen, was mit einem weiteren Ort, welcher mir so krass am Herzen liegt, passiert.

Paris, je t’aime et je suis avec toi pendant cette heure triste…