Wenn man über Sightseeing nachdenkt, denkt man selten über etwas, was man in eigener Stadt besuchen könnte. Mit diesem Thema muss man sich aber spätestens dann auseinander setzen, wenn ein Besuch kommt. Somit beginnt eine kleine Serie der tollen Plätze in und rund um Stuttgart, die einen Besuch wert sind.
Die Geschichte beginnt in Stuttgart-Rotenberg in der Grabkapelle – der letzten Ruhestätte von König Wilhelm I. von Württemberg und seiner 2. Frau Katharina, Großfürstin Russlands. Das Mausoleum zieht das Publikum jedes Alters und Stils an. Vermutlich, weil die Besucher einen wunderschönen Blick auf ganzes Stuttgart aus der Vogelperspektive genießen können. Beim guten Wetter kann man sich auch auf dem grünen Rasen vor der Kapelle Sonne tanken und einige Stunden verweilen. Die Liebhaber der Architektur werden die Mischung aus den antiken Elementen und der russisch-orthodoxen Ausstattung der Kirche.
Trotz des Worts „Grab“ in Bezeichnung der Sehenswürdigkeit strahlt das kleine Gebäude am Berg viel Romantik und Liebe aus. Dies bestätigt auch die Geschichte dahinter. Der König Wilhelm hat die Enkelin der Katharina der Großen weniger aus Liebe und eher aus Kalkül geheiratet. Umso erstaunlicher ist das Werk, welches er nach dem frühen Tod seiner talentierten Frau errichtet hat. Ob aus Schuldgefühlen oder nicht, ist an der stelle nicht wichtig. Obwohl Wilhelm I. eine neue Ehe nach dem Tod Katharinas begangen hat, wurde er neben seiner 2. Frau ebenfalls in der Grabkapelle auf dem Württemberg beigesetzt.