In der letzten Zeit musste ich mich öfters fragen, welche Rolle die Prominenten im gesellschaftlichen Leben spielen. Erfüllen sie eine Vorbild-Funktion oder tragen sie einfach zum Entertaiment des Alltags bei? Der Grund für die Fragestellung mag sein, dass der Tod eines Stars – in meinen Augen – immer mehr zu einem Medienevent wird: je hochkarätiger der Star, umso größer das Event. Es wird genau so heiß nach den Todesursachen diskutiert, wie über Hochzeitsvorbereitungen einer königlichen Familie. Live-Übertragungen, Specials… Was steckt eigentlich dahinter? Nach dem Satz „es geht um Scheiß-Dollar“ (aus der nächsten Umgebung) und einer langen inneren Debatte bin ich zum Schluss gekommen, dass es weniger um die Verehrung und doch viel mehr um die Quoten und Auflagen geht.
Über das Medien-Theater
Um diese traurige Schlussfolgerung niederzulegen, habe ich sogar meine Freunde umgefragt, inwiefern sie das Leben im Rampenlicht verfolgen. Wenn die Mehrheit der Menschen genau die Überzeugungen teilen würde, welche mir als Antworten geliefert wurden, wäre es nicht möglich, ducrh den Verkauf von Autobiographien und CDs eines verstorbenen Stars die Millionen-Umsätze zu generieren. Entweder bin ich von den kalten und gefühllosen Menschen umgegeben (was ich nicht glaube) oder sind die Läden tatsächlich der lebende Beweis dafür, dass die Welt doch anders tickt. Gut, nehmen wir an, die Medienmacher sind geizig und nutzen jede Möglichkeit, ein wenig zu verdienen. Sie stellen den Massen gewisse Produkte zur Verfügung. Aber die Frage, warum die Massen diese kaufen, bleibt immer noch offen: Fühlen sie mit oder laufen sie mit? Aus welchem Grund werden die Biografie von Steve Jobs oder „Lioness: Hidden Treasures“ gekauft?Jetzt im Ernst mal. In beiden Fällen scheinen mir die Kaufanreize richtig dubiös zu sein. Ich setze auf den Wunsch, zum Einen die Zugehörigkeit zu zeigen und zum Anderen den letzten Schein des sterbenden Erfolgs mitzuerleben und im Stream zu bleiben. Im Endeffekt geht es um „be part of it“.
Nichtdestotrotz gibt es bestimmt diejenigen, die tatsächlich mittrauern. Ich würde mal sagen, sie sind erwachsen und haben schon längst alles gekauft. Sollte der Tag X kommen, würden Sie dann einfach zurückblicken und sagen: Schade. R.I.P.