Niki de Saint Falle Kunstwerk
Allgemein, Kunst und Kultur

MAMAC und Niki – Moderne Kunst zum Verlieben

Während meiner Aufenthalt auf der französischen Riviera habe ich nicht nur die Strände, sondern auch ein paar Museen besucht. Die Sache ist die, dass es aktuell in Nizza ein kulturelles Event gibt: Nice 2015 Promenade(s) des Anglais – 13 Museen und Galerien präsentieren 14 Sonderausstellungen noch bis zum 4. Oktober dieses Jahres. Dank eines 7 days ticket für nur 20 EUR (der einfache Eintritt in ein Museum kostet 10,- EUR) lassen sich zehn (!) staatliche Museen Nizza’s besuchen und entdecken. DAS Angebot sollte man natürlich nicht entgehen lassen. Ich habe somit vier davon geschafft: Musée des Beaux Arts, Musée Matisse, MUSEE D’ARCHEOLOGIE DE NICE – SITE DE CIMIEZ sowie MUSÉE D’ART MODERNE ET D’ART CONTEMPORAIN M.A.M.A.C.

Über meine Impressionen im Musée des Beaux Arts habe ich in meinem letzten Post geschrieben. Umso überraschender war es, dass ausgerechnet das Museum der modernen Kunst mein Herz erobert hat. Als allererstes muss man diese Trennung hervorheben, die im Namen des Museums bereits erwähnt wird: Moderne und zeitgenössische Kunst. Moderne stellt eine Kunstrichtung dar, die Kubismus, Fauvismus & Co, bezeichnet, obwohl klar – irgendwann in der absehbaren Zukunft sind auch diese Kunstrichtungen nicht wirklich „modern“. Zeitgenössisch könnte man als Synonym sehen, was irgendwo auch stimmt. Dennoch genau im Bereich der Kunst ist der Unterschied kaum zu übersehen, insb. wenn man „Moderne“ ein wenig (bis in die 60-70-er) ausdehnt.

American Pop Art

Während eine zeitgenössische Ausstellung (Gott sei Dank, eine temporäre!) mich wieder dazu gebracht hat, die Frage zu stellen „Wieso bin ich nicht so clever, dass ich Müll mit Neon-Stöcken zusammenbinden und das Ganze als ein Kunstwerk vermarkten kann?“, eröffnete das nächste Stockwerk für mich die Welt von Niki de Saint Falle – einer Frau mit einer außergewöhnlichen Geschichte und den genau so außergewöhnlichen Werken.

Zu Beginn Ihres erwachsenen Lebens hat sie alles nach den sozialen Dogmen gebaut: geheiratet, Kinder in die Welt gebracht. Am Ende des Tages war sie so unglücklich, dass sie sich einer psychiatrischen Behandlung unterziehen musste. Die offensichtliche Erlösung kam nach der Scheidung vom Ehemann und Kindern, wenn man das auch so nennen kann. Das Leben von Niki de Saint Falle drehte sich ab jenem Zeitpunkt ausschließlich rund um die Kunst.

Zu der Ausstellungshalle der Künstlerin in MAMAC führt ein langer Korridor, an deren Seite die zahlreichen Photos und die dazu gehörige Lebensgeschichte präsentiert werden. Leider steht alles nur auf Französisch (wer hätte das gedacht?^^), deswegen nur für denjenigen lesbar, der die Sprache beherrscht. Für alle anderen würde ich diesmal nicht wirklich auf Wikipedia verweisen, denn das Leben und Werk von Niki de Saint Faille viel komplexer sind, als es dort (zumindest auf Deutsch) beschrieben wird. Zudem war sie keine Malerin – sie war eine „all-round“ Künstlerin.

Cœur de vieille bigote ou cœur blanc
1964

 

La Toilette
1978

 

Vénus
1964

Des Weiteren erwarten den Besucher eine total coole Ausstellung der amerikanischen Pop Art sowie die Sammlung von Yves Klein – eines ungewöhnlichen und talentierten Künstler des XX. Jahrhunderts, der leider mit 34 an einem Herzanfall verstorben ist. Sein „Ding“ war Monofarbe. Schreiend anders und inakzeptabel zu seiner Zeit. Heute würden wir alle wahrscheinlich das als „stylish“ bezeichnen.

Meine MAMAC Bewertung? 1A.

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